Das Toihaus ist derzeit primär als ‚Kindertheater‘ bekannt. Es bestehen jedoch Bemühungen, insbesondere junge Menschen in die Theaterarbeit des Hauses, das Musik, Tanz und Schauspiel miteinander verbindet, einzuführen. So kooperiert das Toihaus langjährig mit dem Kulturreferat der ÖH Salzburg und schreibt bspw. im ÖH-Newsletter Gewinnspiele für Theaterkarten aus.
Daher möchten wir nun auch auf das Haus hinweisen und insbesondere auf die Performance von Julia Schwarzbach, die BesucherInnen in ihr Stück ‚Loops and Breaks‘ involviert und anschließend das gemeinsame Gespräch sucht. Hierin wird insbesondere das Thema ‚Audience Development‘ und die künstlerische Verarbeitung berücksichtigt werden.
Diese spannende Diskussion würde daher für alle Beteiligten, sprich dem Toihaus Theater, Julia Schwarzbach und allen Studierenden eine enorme Bereicherung sein. Daher bietet das Toihaus die Möglichkeit einen der folgenden Termine (30.4./8.5./6.6) speziell für Studierende zu gestalten: Eintritt: 5 EUR pro Studierende/r + eine Begleitperson frei
Interessierte sind erbeten, sich bei Andrea Folie anzumelden unter folie@toihaus.at
Weitere Informationen zum Stück findet ihr auf der Website des Toihaus Theaters >> Link;
Eine Einführung:
„We play it all together“ oder „ .. von Loops und Breaks“
„We play it all together“ ist eine Versuchsanordnung, eine Einladung zum
gemeinsamen Spiel. Die Performerin sitzt an einem Tisch und bittet die Gäste, zu ihr
in den „Bühnenbereich“ zu kommen und jeweils eine Karte von zwei auf dem Tisch
liegender Stapel Karten zu nehmen und diese zu lesen. Auf den Karten des einen
Stapels finden sich Anweisungen WAS zu tun ist. Auf den anderen Karten steht, WANN
diese Aktion zu tun ist. Der Performerin ist bekannt, was auf den Karten steht, die
Karten sind jedoch durchmischt, dh. sie weiß weder Reihenfolge noch Zugehörigkeit der
Kartenpaare. Im Raum verteilt finden sich zudem verschiedene Objekte, manche banale
Alltagsgegenstände, andere kleine Kuriositäten oder auch Objekte, die unmittelbare
Verbindung zu theatralen oder performativen Situationen schaffen (wie z.B Kameras).
Gegebenenfalls benötigen manche Mitspieler für „ihre Aktion“ eines der Objekte.
Die Performerin beginnt einen Text zu schreiben, der irgendwann ein Wort oder ein
Schriftzeichen beinhaltet, das eine erste Aktion eines Mitspielers auslöst, oder „triggert“.
Welche Aktion das ist, ist dem Zufall überlassen und daher jedesmal anders.
Auf diese Aktion wird eine nächste folgen, usw. Das heißt, im Verlauf der Zeit beginnen
sich loops zu etablieren und können die Mitspieler beoachten, was wann passiert
und welche Rolle ihnen dabei zukommt. Je länger diese Versuchsanordnung dauert,
desto mehr Variationen können oder müssen gefunden werden für die jeweiligen
Aktionen. Wird eine Aktion verweigert hat das evtl. zur Folge, dass nichts mehr weiter
passieren kann, der loop bricht. In solche Situationen werden von aussen neue „trigger“
eingespielt, die bewusst theatrale Räume öffnen, dh. die Performerin beginnt ein
bestimmtes Bewegungsmaterial zu zeigen oder es werden z.B. verschiedene Licht- oder
Akkustikräume kreiert.
Da diese Versuchsanordnung auf einer Einladung beruht, kann es genauso gut Leute
geben, die ohne Aktion oder „trigger“ das gesamte Geschehen von aussen beobachten,
wobei sich innen und aussen mehr und mehr vermengen. Der theatrale Raum ist überall,
der Zuschauende ist überall. Jeder ist zugleich Perfomer als auch Beobachter.
Mein Interesse an diesem Versuch besteht darin, das Spiel jedesmal wieder neu zu
erfinden, zu diskutieren, mit den Mitspielern zu modifizieren und neue Aktionen zu finden.
Die interne Dokumentation (durch den „Text“, der entsteht sowie durch kleine Kameras),
als auch die äußere Dokumentation (Gespräch im Anschluss, Kameras)
Performance: Julia Schwarzbach und Gäste
Dauer: ca. 20 Minuten mit anschließendem Gespräch
in Kooperation mit dem Toihaus Salzburg