Allgemeine Literaturliste zu Kulturmanagement

***Status quo „Kulturmanagement“***

Verschiedene Positionen und Rollenbilder des/der Kulturmanagers_in prägen die Fachliteratur im Bereich Kulturmanagement. Einen guten Überlick über den Status quo unterschiedlicher Tendenzen und Entwicklungen geben folgende Artikeln und Publikationen:

Van den Berg, Karen: Impresario, Künstler, Manager oder Fuzzi. Rollenbilder im Kulturmanagement. In:. Oeconomenta. Wechselspiele zwischen Kunst und Wirtschaft, 2007.
gut lesbarer Artikel zu Rollenbildern und Selbstverständnissen von Kulturmanager_innen mit Beispielen aus der Praxis (siehe auch: http://www.oeconomenta.de)

Mandel, Birgit: Kulturmanagementforschung. Ziele, Fragestellungen, Forschungsstrategien. In: Fachverband für Kulturmanagement (Hg.): Forschen im Kulturmanagement. Jahrbuch für Kulturmanagement des Fachverbandes für Kulturmanagement, 2009.
Kompakter, klarer und gut lesbarer Überblick über den Status quo im Bereich Kulturmanagement. (pdf: http://www.kulturmanagement.org/fileadmin/user_upload/redaktion/0_Inhaltsverzeichnis_JB_09.pdf)

Keller, H./Schaffner B./Seger B. (Hg.): Spielplan. Schweizer Jahrbuch für Kulturmanagement 2007/2008. Bern: Haupt 2008
Die „Vielfalt von Kulturmanagement“ wird hier terminologisch und im Bemühen auf eine inhaltliche Basis analysiert und praxisbezogen dokumentiert.

***Management im Kulturbereich***

Fachliteratur zu Management im Kulturbereich orientiert sich oft – siehe „Status quo“ – an sehr unterschiedlichen Ansätzen und Auffassungen von „Kulturmangement“. Zwei – in manchem Punkten sich überschneidende, in manchen sehr divergierende – Ansätze seien hier in aller Kürze vorgestellt:

1) Die vor allem in den 90er-Jahren sich etablierende Tendenz, KulturmanagerInnen in (größeren) Kulturbetrieben einzusetzen, um betriebswirtschaftlich agieren zu können (und um notwendige finanzielle Einsparungen/Optimierungen vornehmen zu können), hat eine Welle an Fachliteratur zur Folge gehabt, die das Managen (Leiten und Führen) von Kulturinstitutionen an Prinzipien und Instrumentarien der klassischen Betriebswirtschaftlehre orientiert. Diese Fachliteratur bietet einen umfassenden Einblick in die ökonomische Logik sowie zumeist sehr komplexe Anleitungen zur Effizienz in (betrieblichen) Abläufen, zur Methodik der Steuerung festgesetzter Ziele und zur Optimierung bestehender und potentieller Ressourcen.

Klein, Armin: Kompendium Kulturmanagement. Handbuch für Studium und Praxis. München 2008.
Der Klassiker, sehr umfangreich und in allen Belangen hilfreich – Zwar an der betriebswirtschaftlichen Lehre orientiert, aber sehr auf Spezifika und Besonderheiten des Kultursektors ausgerichtet.

Schneidewind, Petra: Betriebswirtschaft für das Kulturmanagement. Ein Handbuch. Bielefeld 2006.
Für den Bereich Finanzen (trotz/aufgrund seiner stark betriebswirtschaftlichen Ausrichtung) eines der kompaktesten und anschaulichsten Publikationen.

2) Entwicklungen der letzten beiden Jahrzehnte haben einen neuen Typus von KulturmanagerInnen entstehen lassen, der als Klein- oder Kleinstunternehmer vor allem selbständig kulturelle Projekte initiiert, organisiert und plant – und oft aktiv selbst mitgestaltet. Dieses Rollenbild des/der Kulturmanagers_in wird oft auch als „Cultural Entreprenieur“ oder Kulturunternehmer bezeichnet.

Hagoort, Giep: Art Management Entrepreneurial Style, Eburon, Delft, 2000
Nicht nur fachlich absolut fundiert, ist die (englische) Sprache sehr gut verständlich und anschaulich. Standardwerk zu „Cultural Entrepreneurship“.

Hagoort, Giep: Cultural Entreperneurship, on freedom to create art an the freedom of enterprise, Inaugural Lecture, Utrecht University/Utrecht School of Arts, 2007.
Weiterführung, Vertiefung mit stärkerer Perspektive auf die zeitgenössische Kunst

Mandel, Birgit: Die neuen Kulturunternehmer. Ihre Motive, Visionen und Erfolgsstrategien. Bielefeld: transcript 2007.
Welche Kompetenzen der/die Kulturmanager_in bzw. der/die Kulturunternehmer_in heutzutage benötigt werden anhand von theoretischen Erörterungen, Fallstudien und Interviews vorgestellt und anaylsiert.

Konrad, Elmar D.: Kulturmanagement und Unternehmertum. Kohlhammer 2010
Eine gute Kombination aus unternehmerischem Denken und den notwendingen Gestaltungskompetenzen in der kulturellen Arbeit!

Sehr praxisorientiert, dennoch theoretisch fundiert und am aktuellsten Stand rund um Entwicklungen im Kunst- und Kultursektor ist auch die gesamte Schriftenreihe des Instituts für Kulturkonzepte `kulturmanagement konkret´sehr zu empfehlen:

siehe: http://www.kulturkonzepte.at/?actP=4&Mnav=84&Snav=312

***(Kulturelle) Projekte planen und kalkulieren***

Preißner, Andreas: Projekte budgetieren und planen 2006.
Kompakter und vor allem sehr praxisbezogenen Leitfaden zur Planung (kultureller) Projekte

Schels, Iganz: Projektmanagement mit Excel.Projekte budgetieren, planen und steuern. München 2005.
Zwar nicht auf den Kunst- und Kultursektor bezogen aber super Preis-Leistungsverhältnis und gut als Anleitung, falls noch kaum Erfahrung in der Projektplanung.

***Marketing und PR***

Parallel zu den unterschiedlichen Ansätzen von Kulturmanagement haben  in diesem Aufgabenfeld des Kulturmanagements in den letzten Jahren zahlreiche Veränderungen und Entwicklungen stattgefunden – auch in Kombination mit Social Media und Web 2.0. Auch hier ist einerseits profundes Marketing KnowHow sehr hilfreich, jedoch im Wissen, dass diese Methodik nach den Spiel-(und vor allem „Produkt-)Regeln, Bedürfnissen und Spezifikas des Kunst- und Kultursektors zu adaptieren sind. Marketing und PR wird zunehmend mit den Feldern Vermittlung und Audience Devlopmnent in Zusammenhang gesehen – daher Tipp: Integrierte Kommunikation lesen!

1) Einführung Integrierte Kommunikation/Kulturmarketing

Bruhn, Manfred: Integrierte Unternehmen- und Markenkommunikation.
Nicht auf den Kunst- und Kultursektor bezogen, aber „Klassiker“ zur Integrierten Kommunikation: Zusammenhänge von Marketing, PR, Werbung. Ansatz einer zielorientierten und abgestimmten Massnahmenplanung. Theorie und Praxis.

Hörschinger, Peter/Signitzer Benno (Hg.): Erfolgsfaktor Public Relations. Ausgezeichnete Praxisbeispiele aus Österreich. Frankfurt a.M. 2004.
Viele Fallstudien aus der Kultur-PR enthalten (zb Museumsquartier, ZOOM). Leicht lesbar, viele Tipps für die Praxis. Orientierung an Best Practise.

Colbert, Francois: Kultur- und Kunstmarketing.1999.
Standardwerk. Umfassend. Gut lesbar.

2) Schwerpunkt PR

Birgit Mandel: PR für Kunst und Kultur. Zwischen Event und Vermittlung. Frankfurt 2004.
Basis für Kulturöffentlichkeitsarbeit. Schwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit. Gute Beispiele. Leicht lesbar.

Gerlach, Laura: Der Schirnerfolg. Die „Schirn Kunsthalle Frankfurt“ als Modell innovativen Kunstmarketings. Konzepte – Strategien – Wirkungen. Bielefeld 2007.
Best Practise der Schirnhalle. Sehr detailiert, guter Einblick in komplexe strategische und operative PR. Vor allem auch im Bereich Drucksorten gut. Weiterführender Link  http://www.schirn-kunsthalle.de bzw auch http://www.staedelmuseum.de/sm/(Integrierte PR, Integrierte PR, Verbindung Fundraising/Sponsoring und Event-PR inkl. Medienarbeit excellent)

3) Presse-/Medienarbeit und Öffentlichkeitsarbeit

Daniela Puttenat: Praxishandbuch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Wiesbaden 2007
Leitfaden für Presse- und Medienarbeit. Sehr hilfreich.

Knieß, Katharina: Kunst in die Öffentlichkeit. PR-Handbuch für Künstler und Galerien, Museen und Hochschulen. Bremen:Vioala 2010.
Sehr aktuell, aber v.a. auf Deutschland bezogen. Viele Adressen und hilfreiche Links. Speziell für Bildende Kunst. Gut lesbar.


4) Web 2.0. im Kulturbereich

Melanie Huber: Kommunikation im Web 2.0. 2010
(siehe: http://paperc.de/7579-kommunikation-im-web-2-0-9783867642620)

***Kunst- und Kulturvermittlung inkl. Audience Development***

…der wachsende und zukunftsorientierte Bereich im Kulturmanagement!

Mandel, Birgit: Audience Development, Kulturmanagement,kulturelle Bildung. Konzeptionen und Handlungsfelder der Kulturvermittlung. kopaed 2008.
Das am besten lesbare und kompakteste Werke zu diesem Thema. Sehr anschaulich und verständlich.

Mörsch, Carmen (Hg.): Schnittstelle Kunst – Vermittlung. Bielefeld: transcript 2007.
Zahlreiche Beispiele zu kultureller Bildung. Fallstudien, Tipps für die Praxis kombiniert mit gut lesbaren theoretischen Analysen.

Mörsch, Carmen (Hg.): Kunstvermittlung 2: Zwischen kritischer Praxis und Dienstleistung auf der documenta 12
Fallstudie documenta 12 – Sehr gute Dokumentation, auch Selbstreflexion, daher sehr guter Einblick in die Praxis!
(Weiterführender Link: http://www.documenta.de/index.php?id=1112

***Öffentliche Plattformen***

Zahlreiche Institutionen und Universitäten haben in den letzten Jahren – zum Teil – sehr umfangreiche Plattformen mit Materialien, aktueller Literatur sowie Fallstudien etabliert. Hier einige Empfehlungen:

kulturmanagement.net (Link)
Eine der ersten Plattformen im deutschsprachigen Raum zu Kulturmanagement – auf Initiative von Dirk Schütze und Dirk Heinze. Lt. Eigendefinition Wissensportal und Netzwerk für den beruflichen Erfolg im Kulturbetrieb – hier finden sich neben aktuellen Literaturtipps/Neuerscheinungen auch Hinweise auf Ausbildungsangebote sowie ein sehr umfassender (aber zahlungspflichtiger) Stellenmarkt.
Das internationale Pendant findet sich unter:
Artsmanagement.net (sehr gut internationle Literaturhinweise)


kulturvermittlung-online.de
(Link)
Fachportal des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim – absolut empfehlenswert!
(Auszug) Der Fokus liegt auf systematischer und empirischer quantitativer und qualitativer Forschung in den Kategorien Kulturelle Bildung, Kunstrezeptionsforschung, Audience Development, Kulturnutzerforschung, Kulturmarketing und Kultur-PR sowie auf Literatur- und Recherchetipps rund um das Thema Kulturvermittlung. Die Hinweise auf Studien sind nach Erscheinungsjahr absteigend sortiert.


ArtsManager.org
(Link)
Öffentliche Plattform des DeVos Instituts of Arts Management (Kennedy Center mit zahlreichen praktischen Leitfäden zur Planung von Projekten, kurzen Videosequenzen zu verschiedenen Aufgabenfeldern wie Fundraising, Pressearbeit oder Crowdfunding…


Artsmarketing.org
(Link)
Fokus Marketing und PR.Das National Arts Marketing Project ist eine Initiative von „ Americans fort he Arts“ und bietet vor allem unter dem Menüpunkt „Ressources“ sogenannte „Practical Lessons“, die eine kompakte Einführung in spezielle Aufgabenbereiche bieten. Aber auch gute Artikel und Linklisten!

Zu unserer Literaturliste in der Bibliothek der Kommunikationswissenschaft

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