FEED & BLEED Dance- & Mediaperformance, 25.+26.04.14, 20:02 Uhr

Toihaus Theater, Salzburg

FEED & BLEED

Fukushima | Salzburg | Klagenfurt

Was haben Fukushima, Salzburg und Klagenfurt gemein? – Die Dance- und Mediaperformance FEED & BLEED – denn die Salzburger Toihaus-Produktion von Cornelia Böhnisch und Katharina Schrott ist nach dem technischen Verfahren bezeichnet, das für die Kühlung der Atomreaktoren in Notsituationen, wie etwa bei Überhitzung, verantwortlich ist. Zudem gewann es die Ausschreibung des dance2eleven Programms in Klagenfurt. Der Titel FEED & BLEED ist daher Grundstein einer synthetischen Parallelwelt, in die das Publikum für etwa eine Stunde entführt werden wird: bereits beim Einlass teilen sich die BesucherInnen in zwei Lager auf, indem sie eine optische Spezialbrille erhalten. Die Entscheidung „Rot oder blau?“ wird ihnen abverlangt; die ZuseherInnen sind somit ihres eigenen Erlebnisses Schmied, denn die jeweilige Farbe ermöglicht Sichtbarkeiten ausgewählter Zitate von Friedrich Hölderlin oder jopa – harmonische oder aufbrecherisch-wilde. Die ersten, in der Dunkelheit erkennbaren Textauszüge scheinen den Performerinnen Leben in ihre reglosen Körper einzuhauchen. Bekleidet mit einem Hauch aus Frühlingsblumen erwecken sie durch ihre Bewegungen – einem Zittern, Flattern, Schlängeln, Schleichen, Vergehen oder Verenden – den Eindruck, als seien sie mutierte Insekten, die mit ihrem Leben spielen und gleichzeitig um ebendieses kämpfen.

FEED & BLEED schafft gewaltige Eindrücke durch mediale Sequenzen und vereinnahmende performative Akte von Cornelia Böhnisch und Katharina Schrott, die Hüseyin Evirgen mit seiner betörenden musikalischen Komposition zu einer Symbiose verschmilzt, die sich gemeinsam mit den Tänzerinnen im Bühnenbild des Industrie-Designer Marc Ischepp anschmiegt, es vereinnahmt und aufbricht.

Die Dance- & Mediaperformance FEED & BLEED fügt somit Gegensätzlichkeitspaare zusammen – Leben und Vergänglichkeit; (Da-)Sein und Abwesenheit; Realität und Fiktion. Jedenfalls real ist die Wiederaufnahme dieses archaischen Stückes, und zwar am 25. und 26. April im Toihaus Theater Salzburg, ebenso wie das Gastspiel am 9. Mai in der Halle 11 in Klagenfurt im Rahmen des dance2eleven-Tanzprogramms. Die Kulturjournalistin Ingrid Türk-Chlapek erweckt die Kärntner Landeshauptstadt 2014 aus ihrem zeitgenössischen Tanz-Schlaf, indem sie ein zehnteiliges Programm zwischen März und Dezember kuratiert, wozu neben Gesprächen über namhafte TänzerInnen, Choreografen und ihre ‚Signature Pieces‘ ebenso die Gastspielreihe dance2eleven zählt. Die Ausschreibung gewann neben FEED & BLEED außerdem eine weitere Salzburger Company – nämlich Editta Braun mit „derzeit wohnhaft in“. Das Programm zu dance2eleven findet ihr hier: http://olga.pixelpoint.at/media/PPM_3DAK_kulturchannel/~M30/29653.3dak.pdf

Weitere Informationen FEED & BLEED findet ihr hier: http://toihaus.at/stuecke/toihaustheatersalzburg/feed-bleed.html

Wenn ihr nun Lust auf ein performatives Grenzerlebnis habt und euch nun selbst ein Bild der mutierten PerformerInnen machen möchtet – mit roter oder blauer Brille – so nutzt die Chance der Wiederaufnahme von FEED & BLEED und kommt am Freitag oder Samstag ins Toihaus Theater.

Das Team freut sich auf euch!

Quellen:

Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee/Abteilung Kultur (2014): Zeitgenössischer Tanz in Klagenfurt/Celovec 2014, URL: http://olga.pixelpoint.at/media/PPM_3DAK_kulturchannel/~M30/29653.3dak.pdf [Stand: 22.04.2013].

Pichler, Elisabeth (2011): „Feed and bleed” – eine außergewöhnliche Tanzperformance im Toihaus, in Dorfzeitung, URL: http://dorfzeitung.com/archives/12048#!prettyPhoto [Stand: 22.04.2013].

Toihaus Theater (2014): Wiederaufnahme. FEED & BLEED, Dance- und Mediaperformance, URL: http://toihaus.at/stuecke/toihaustheatersalzburg/feed-bleed.html [Stand: 22.04.2013].

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